Stromversorger baut Netz für erneuerbare Energien aus

Aufgrund der positiven Entwicklung der Windparkanlagen in Fläming (Brandenburg) wird seit Januar 2017 die vorhandene Netzinfrastruktur ausgebaut. Eine 110 kV Kabelverbindung führt jetzt vom Umspannwerk Petkus zum Netzverknüpfungspunkt Schönewalde Süd. Dabei setzt der Netzbetreiber das hochtemperaturbeständige Schutzrohr ege-com® Macroduct High-T PP und PE ein.

Bei der Errichtung eines Leerrohrsystems für ein 110 kV-Kabel HT 1270 vom Umspannwerk (UW) Petkus zum Netzverknüpfungspunkt (NVP) Schönewalde Süd wurde die Verlegung von der Firma Bohlen & Doyen Wiesmoor ausgeführt – in offener und geschlossener Bauweise. Eine Rohrtrasse über 25 km wurde in offener Bauweise ausgeführt. Die Punkte wurden auf dem geplanten Weg miteinander verbunden. Die Trasse besteht aus zwei Schutzrohrsystemen, mit einem vorbereiteten und einem verlegten Kabelsystem. Das Kabelsystem wird im Flachverbund mit drei Kabeln nebeneinander verlegt, während das Leersystem in Dreiecksform verlegt wird. Die Bereiche, in denen keine offene Bauweise möglich ist, wie Bäche, Gräben, Straßen und Flussquerungen, werden mittels HDD-Bohrung gequert. Für das verlegte Kabelsystem wird ein 110 kV-Kabel HT 1270 von NKT eingesetzt, das in das Leerrohrsystem eingezogen wird. Dabei ist das Ziel, Einzugslängen von bis zu 1.800 m zu realisieren.

Ausbaustufe 2: 2 Leerrohrsysteme in offener Bauweise, 1 System mit Kabel | Quelle: Bautechnische Erläuterungen HT 1270_2016_11_28

Für die Verlegung in offener Bauweise wurde das ege-com® Macroduct High-T PP System mit Steckmuffe in der Dimension 200 x 9,1 mm eingesetzt. Es ist ein Schutzrohr für Hoch- und Höchstspannungskabel, das über eine erhöhte Wärmestabilität verfügt, um den hohen thermischen Beanspruchungen standzuhalten. Die einfache Handhabung ermöglicht eine wirtschaftliche Verlegung. “Dadurch ließen sich Verlegeleistungen von bis zu 300 m im Verbund, also 150 Stangen pro Tag, realisieren. Ein positiver Aspekt bei der Bauausführung war die sehr leichte und schnelle Muffen-Montage, bei der sich die werkseitige Einstecktiefenmarkierung als sehr hilfreich herausstellte”, erläutert Bauleiter Paul Eirich. Die Ausführung als Langmuffe bietet eine erhöhte Sicherheit. Dies ist besonders vorteilhaft bei Abwinkelungen, wie sie im Bogenfeld auftreten.

Die Unterquerungen wurden im HDD-Verfahren durchgeführt. Die Bohrlängen betrugen dabei bis zu 220 m bei einer Tiefe von bis zu 7 m und einem Bohrradius von etwa 60 m. Für die HDD-Bohrungen wurden die ege-com® Macroduct High-T PP Rohre der Dimension 225 x13,4 mm im Stumpfschweißverfahren verbunden. Beim Verschweißen wurde der Innenwulst beschädigungsfrei entfernt, um Stoßkanten für das einzuziehende Energiekabel zu vermeiden. Alle notwendigen Zubehörkomponenten wurden dabei von egeplast als Systemanbieter geliefert – dazu gehören Doppelsteckmuffen (lange Ausführung), Übergangsstücke, E-Muffen, Überschiebmuffen, Endkappen und Muffendeckel sowie nahtlos gezogene Bögen. Durch die produktive Zusammenarbeit und reibungslose Logistik konnte das Projekt erfolgreich vorangetrieben werden.

Projektdaten

Projektbeschreibung: 110 kV – Kabel HT 1270 UW Petkus – NVP Schönewalde Süd
Herausforderung: Errichtung eines Leerrohrsystems eines 110 kV Kabelsystems
Lösung: Einsatz von ege-com® Macroduct High-T PP und PE aus modifiziertem Rohstoff mit erhöhter Wärmestabilität
Verlegung: Offene Bauweise und grabenlos im horizontalen Spülbohrverfahren
Rohrsystem:
Projektbeteiligte: Auftraggeber: e.dis Netz GmbH
Planung: Omexon
Verleger: Bohlen & Doyen GmbH
Bohrung: Bohlen & Doyen GmbH
Kabel: NKT GmbH & Co. KG

Kontakt

Dipl.-Ing. Günter Albers
Bohlen & Doyen GmbH
Abteilungsleiter Landkabelbau
Tel: +49 4944 301 344
g.albers@bohlen-doyen.com
B. Eng. Paul Eirich
Bohlen & Doyen GmbH
Bauleiter Landkabelbau
Tel: +49 4944 301 517
p.eirich@bohlen-doyen.com
Dipl.-Ing. Ralf Wolter
egeplast international GmbH
Produkmanagement Kabelschutzsysteme
Tel: +49 2575 9710 430
ralf.wolter@egeplast.de

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