Stadt Greven baut 4. Reinigungsstufe für Kläranlage
Zur Verbesserung des Reinigungsprozesses und der Eliminierung von Mikroschadstoffen im Abwasserstrom entschied sich die Stadt Greven für den Bau einer zusätzlichen 4. Reinigungsstufe für ihre Kläranlage mit einem geschätzten Investitionsbedarf von 4,5 Millionen Euro. Eingesetzt wurden das egeplast egeXXL Großrohrsystem aus langlebigem und betriebssicherem PE 100-RC sowie gradgenau hergestellte segmentierte Bögen. Die Schweißverbindungen erfolgten mit einer Stumpfschweißmaschine aus dem Leihpark von egeplast. Die innovative Reinigungstechnologie durch Tuchfi ltration und Pulveraktivkohle (PAK) in Verbindung mit erdverlegten Rohrleitungen aus PE-100 sind der Garant für eine dauerhaft sichere und effektive Abwasserbehandlung in Greven.
Die kontinuierliche Überprüfung der Einleitparameter hat die Stadt Greven (Westfalen) bereits im Jahr 2013 dazu veranlasst, Überlegungen zur Verbesserung des Reinigungsprozesses anzustellen. Greven betreibt seine Kläranlage in der heutigen Art seit 1981 für ca. 60.000 Einwohnergleichwerte. Etwa 50% der zu klärenden Abwassermenge sind der industriellen Einleitung zuzurechnen. Die Ableitung des geklärten Abwassers erfolgt letztendlich in die Ems. Die Kläranlage verfügte über eine konventionelle 3-Stufenreinigung mit einem als Pufferbecken angelegten Schönungsteich. Das Rohrmaterial der Wahl für die Erdverlegung waren seinerzeit gebräuchliche AZ-Rohre. Bereits 2014 wurde ein Ratsbeschluss gefasst, welcher unter Berücksichtigung einer möglichen Landesförderung die Eliminierung von Mikroschadstoffen im Abwasserstrom zum Ziel hatte. Eine externe Machbarkeitsstudie untermauerte diese Überlegungen und führte zur Entscheidung des Einsatzes von Pulveraktivkohle (PAK) mit nachgeschalteter Tuchfi lteranlage als zusätzliche 4. Reinigungsstufe. Diese Technologie ist in der Lage, Feinstpartikel bis 10 Mikrometer zurückzuhalten.
Nach erfolgter Beantragung wurde im Jahr 2016 der Zuwendungsbescheid des Landes NRW aus dem RESA II Programm (ressourceneffi ziente Abwasserbeseitigung) zugestellt. Aufgrund des innovativen Ansatzes des Reinigungsverfahrens erreichte die För
derhöhe 80% des Investitionsvolumens und damit mehr als die sonst übliche Förderhöhe von 70%. Die Kostenschätzung ergab einen Investitionsbedarf von 4,5 Millionen Euro. 2017 wurde die Genehmigungsplanung vorangetrieben und der Genehmigungsantrag bei der Bezirksregierung Münster eingereicht. Nachfolgend hat die Stadt Greven im März 2018 die Genehmigung für den Bau der 4. Reinigungsstufe erhalten. Im Sommer 2018 wurde der Schonungsteich zurückgebaut und das Baufeld durch die Fa. Stückenschneider hergerichtet. Im November 2018 erfolgte der Beginn der Tiefbauarbeiten durch die Fa. Kögel Bau aus Bad Oeynhausen. Die Planungen im Vorfeld wurden vom Ingenieurbüro Rummler + Hartmann aus Havixbeck übernommen.
Sämtliche erdverlegte Rohrleitungen wurden in langlebigem und betriebssicherem PE 100RC ausgeschrieben. Zum Einsatz kam das egeplast egeXXL Großrohrsystem im Durchmesserbereich bis 1.000 mm. Insgesamt wurden 350 m Rohre in der SDR Stufe 17 geliefert. Die für die zahlreichen Richtungsänderungen auf dem Gelände der Kläranlage notwendigen segmentierten Bögen wurden ebenfalls von egeplast „gradgenau“ hergestellt. Als Verbindungsverfahren für die Rohre und Formteile aus PE 100-RC wurde die Stumpfschweißung gewählt. Eine entsprechende Stumpfschweißmaschine wurde aus dem Leihpark von egeplast beigestellt.
Nach der geplanten Inbetriebnahme der 4. Reinigungsstufe gegen Ende 2019 erfolgt für ein weiteres Jahr eine wissenschaftliche Begleitung während der Einfahrphase. Basierend auf diesen Erkenntnissen erwartet die Stadt Greven gegen Ende 2020 die endgültige Inbetriebnahme.