Sichere Abwasserleitung für Industrieansiedlung in Ost-Brandenburg
Die Erstellung einer Abwassertransportleitung zur Ableitung von Abwässern eines neu angesiedelten Industriebetriebes über ein Pumpwerk in eine angrenzende Kläranlage stellte alle Beteiligten vor große Herausforderungen: Erstens wurde eine Bundesautobahn unterquert. Zweitens galt es, Flurschäden in Wald- und Siedlungsgebieten zu vermeiden. In einem Teilabschnitt durchquert die Leitung drittens stark kontaminiertes Erdreich. Für diese drei Herausforderungen gab es passende Produktlösungen im Portfolio von egeplast.
Nach der grabenlosen Verlegung auf Unversehrtheit geprüft
Die geplante und neu zu errichtende Abwasserdruckleitung mit einer Gesamtlänge von etwa 6,5 km führte über eine Strecke von 160 m vom Industriegelände direkt unter die Autobahn (BAB10 – östlicher Berliner Ring). Statt ein Stahlschutzrohr vorzupressen, wurde mittels HDD-Verfahren ein egeplast SLM® DCT-Rohrstrang OD 400 mm in SDR 11 direkt eingezogen und so die Möglichkeit geschaffen, den Strang nach der Verlegung auf Nichtbeschädigung zu überprüfen. Das positive Ergebnis wurde in der Baudokumentation festgehalten.
Flurschäden vermeiden
Im weiteren Verlauf führte die Leitung über eine Strecke von ca. 4 km durch diverse Wald- und Siedlungsgebiete. Hier kam es im Wesentlichen darauf an, Flurschäden zu vermeiden und die Infrastruktur bzw. das öffentliche Leben in der Region so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Einzugslängen von jeweils mindestens 200 Metern haben dazu beigetragen, diese Vorgaben einzuhalten. Um auch das Risiko eines Schadens am neu verlegten Rohr zu minimieren, wurde das egeplast Schutzmantelrohr SLM® 3.0, ebenfalls in der Dimension OD 400 mm, eingesetzt.
Schutz des Mediums vor Kontamination
Bereits in der Vorplanung wurde ersichtlich, dass der Baugrund eines Teilabschnittes hochgradig verunreinigtes Erdreich beinhaltet.
Von der geplanten Trasse konnte aber nicht abgewichen werden. Daher mussten für diesen etwa 500 m langen Abschnitt geeignete Vorkehrungen getroffen werden, um das zu transportierende Medium vor etwaigen Verunreinigungen zu schützen. Ohne diesen Schutz wäre die Biologie in der Kläranlage stark gefährdet.
Eingesetzt wurden 20-Meter-Stangen SLA® Barrier Pipe mit zahlreichen Formteilen, um eine Permeation von Schadstoffen konsequent auszuschließen und das zu transportierende Abwasser nicht zusätzlich zu belasten.
Ebenfalls in einer Ortslage entlang des Trassenverlaufes war eine Gewässerquerung notwendig. Aufgrund der beengten Verhältnisse an beiden Gewässerufern sowie tief hineinreichenden Spundwänden war eine Verlegung mittels HDD-Verfahren nicht möglich. Die Querung erfolgte stattdessen mittels einer aufwändigen Konsolenkonstruktion, bei der die Rohre in einem Stahlschutzrohr an der Brücke befestigt wurden. Hierfür wurden egeplast Schutzmantelrohre SLM® 3.0 sowie diverse Sonderformteile wie Etagenbögen und weitere individuelle Konstruktionsbauteile verbaut, die in der egeplast Systemtechnik geplant, gezeichnet und vollständig vorgefertigt wurden, und so vor Ort nur noch eingebunden werden mussten.
Im Januar 2021 konnte das Bauvorhaben nach einer Bauzeit von acht Monaten abgeschlossen werden. Seitdem befindet sich die Leitung im Probebetrieb. Die bisher ausstehenden Genehmigungen konnten ebenfalls erteilt und das Werk dann feierlich am 22. März 2022 in Betrieb genommen werden.
Kontaktdaten des Autors
Daniel Stuwe
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