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Gas, SLM DCS, Trinkwasser, Versorgung – 14. Januar 2021

Sichere Rohrsysteme – Vorzüge moderner PE-Rohre

PE-Rohrsysteme werden seit nunmehr 70 Jahren eingesetzt. Die Erfahrung zeigt, dass geeignete Rohrsysteme aus dem Werkstoff PE bei richtiger Verlegung und Montage zuverlässig und wirtschaftlich über viele Jahrzehnte in den Einsatzgrenzen betrieben werden können.

Grabenlose Verlege­techniken bieten Kostensenkungs­­­potentiale.

Grabenlose Verlegetechniken bieten wirtschaftliche und ökologische Vorteile

Die Gründe, aus denen ein nachträglicher Zugriff auf final verbaute Rohrleitungen problematisch ist, liegen auf der Hand:

  • Es entstehen wertvolle versiegelte Oberflächen.
  • Bei späteren Schäden entstehen enorme Kosten.
  • Eine Umleitung von Verkehren oder die Sperrung von Straßen ist bei der heutigen Verkehrsdichte kaum noch durchsetzbar.

Durch die Kostenrelationen im Tiefbau werden die alternativen, grabenlosen Verlegetechniken zusätzlich wirtschaftlich interessant. Der Rohrpreis macht selten mehr als 15 Prozent aus, die Gesamtkosten werden zu 85 Prozent oder mehr durch Tiefbau bzw. Oberflächenwiederherstellung bestimmt. Durch Nutzung grabenloser Verlegetechniken eröffnen sich erhebliche Kostensenkungspotentiale. Die werkstoffspezifischen Vorteile von PE-Rohren (Flexibilität, geringes Gewicht, lange Längen, kleine Baugruben usw.) kommen dabei voll zum Tragen. Entscheidend für die Material­auswahl ist das gewählte Verlegeverfahren und dementsprechend das Beschädigungsrisiko der eingesetzten Rohrsysteme.

100 Jahre Nutzungsdauer

Unterirdische Infrastrukturen werden mit großem Tiefbauaufwand erstellt. Daher ist es Ziel eines jeden Betreibers, eine neue Rohrleitung möglichst lange schadensfrei betreiben zu können. Rohre aus Polyethylen bieten bei sachgemäßer Verlegung eine Nutzungsdauer von mindestens 100 Jahren. Werden sie hingegen bei der Verlegung beschädigt, so kann diese lange Nutzungsdauer erheblich verkürzt werden. Ursache hierfür können Beschädigungen oder Schwächungen der Rohrwand beim Einzug sein. Da die genormte Wanddicke genau – allerdings um den Sicherheitsfaktor erweitert – auf den Betriebsdruck abgestimmt ist, bedeutet jede Schwächung die Reduzierung des ingenieur­technischen Sicherheitsfaktors oder, bei deutlicher Beschädigung, sogar eine direkte Reduzierung der Druckfestigkeit der neuen Rohrleitung und somit eine Verkürzung der Nutzungsdauer.

 

Additive Schutzschicht für schadensfreien Einbau

Bei den Verlegetechniken in offener Bauweise ohne Sandbettung sind auftretende Punktlasten durch Steine oder Scherben, die auf die Rohrwand drücken, zu erwarten. Der Einsatz von Polyethylenrohren aus RC-Werkstoffen mit integrierten Schutzschichten und höchstem Widerstand gegen langsame Rissfortpflanzung ist für diese Art der Verlegung unumgänglich. Über einen Kerbschutz verfügt diese Rohrkonstruktion nicht, unabhängig davon, ob die Rohrwand ein-, zwei- oder dreischichtig aufgebaut ist.
Grabenlose Verlegetechniken beanspruchen die einzubauenden Rohre in besonderem Maße. Bei der Neuverlegung oder der Sanierung von Altrohren sind Riefen und Kerben im Rohr nicht zu vermeiden. Für Black-Box-Verfahren sind daher Rohre mit additiver Schutzschicht erforderlich, um einen schadensfreien Einbau und Betrieb der Leitung zu gewährleisten.

 

Nachweis der Nichtbeschädigung

In den Regelwerken für grabenlose Verlegeverfahren wird eine lückenlose Dokumentation aller relevanten Prozesse der Baumaßnahme gefordert. Die gültigen Regelwerke des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) empfehlen hierfür eine intensive Wareneingangskontrolle der Rohrleitung und Rohrleitungsteile vor der offenen und grabenlosen Verlegung. Insbesondere bei grabenloser Verlegung wird empfohlen, die freiliegenden Teile des neu verlegten Rohrleitungsabschnittes vor der Druckprobe visuell auf unzulässige Beschädigung zu prüfen. Dabei bleiben die nicht sichtbaren Rohrleitungsteile (Black-Box) ungeprüft. Ein Nachweis der Nichtbeschädigung ist so nicht möglich. Rohre mit integrierten Leiterbändern zur Bauabnahme bieten die Möglichkeit des Qualitätsnachweises und schließen diese Überprüfungslücke.

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Abbildung: links: Unbeschädigte Rohroberfläche nach dem Abschälen des Schutzmantels / rechts: Verkratzte Rohroberfläche erhöht das Risiko einer Fehlschweißung

Bei Einsatz von Rohrsystemen mit integrierten Leiterbändern ist aber auch eine permanente Überwachung der Leitung im Betrieb möglich, was weitere Vorteile bietet.

Mit Rohrleitungssystemen mit integrierten Leiterbändern kann

1. der Planer dokumentieren, dass er die für das Verlegeverfahren richtigen Rohre ausgewählt hat und eine mangelfreie Vertragsleistung erbracht hat. Im Fall eines späteren Schadens kann er hierauf verweisen.

2. der Verarbeiter vorsorglich bei der Abnahme nachweisen und dokumentieren lassen, dass er die Rohre ohne Beschädigung verlegt hat. Die Endabnahme bestätigt dem Kunden den einwandfreien Zustand der Rohrleitung. Im Falle eines etwaigen späteren Schadens kann er hierauf verweisen.

3. der Netzbetreiber vorsorglich dokumentieren, dass die Rohrleitungsanlagen zum Zeitpunkt der Fertigstellung unbeschadet waren. Es liegt daher nahe, dass ein Netzbetreiber in der Ausschreibung einen Nachweis der unbeschädigten Verlegung bei Abnahme anhand von Rohren mit Leiterbändern fordert.

4. der Netzbetreiber die Leiterbänder auch zur permanenten Überwachung der Rohrleitung im Betrieb nutzen und bekommt den störungsfreien Betrieb lückenlos dokumentiert. Das intelligente Frühwarnsystem schlägt selbst bei kleinster Beschädigung sofort Alarm. Die Behebung der Beschädigung kann schnell und kostengünstig erfolgen, da aufgrund der schnellen und metergenauen Ortung die Tiefbaukosten minimiert werden.

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Head of Product Management, egeplast international GmbH

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