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Bei der Sanierung der Hauptwasserleitung in Hötensleben stand der örtliche Wasserversorger und Abwasserentsorger TAV Börde vor großen Herausforderungen. Aufgrund des anspruchsvollen Trassenverlaufs sowie beengter Zuwegungen kam der egeplast ege-Liner® im Close-Fit-Lining zum Einsatz – eine effiziente und umweltverträgliche Lösung.
Ökologisch verträgliches Verfahren
Schon bei den notwendigen Vorarbeiten des Sanierungsprojektes in Hötensleben nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze musste die beauftragte Esders Pipeline Service GmbH im September 2022 besondere Herausforderungen meistern. Beispielsweise hatte sich eine Filterkiespackung von einer Pumpenanlage gelöst und führte zu erhöhten Ablagerungen im Altrohr, die unter Zuhilfenahme einer Höchstdruckreinigungsanlage beseitigt werden mussten.
Vorhandene Bögen, Reduzierungen und verschiedene Altrohrmaterialien wie Guss, Stahl, PVC und Asbestzementleitungen erschwerten die Sanierungsmaßnahme. Zudem sorgte der Trassenverlauf für zusätzliche Herausforderungen, da er großenteils über landwirtschaftlich genutzte Flächen sowie in Teilbereichen durch Siedlungsgebiet führte. Nicht zuletzt verkomplizierten beengte Zuwegungen und räumlich stark reduzierte Verkehrsräume in Teilbereichen der Sanierungsstrecke die Umsetzung des Projektes.
Bei der Auswahl des Sanierungsverfahrens entschied man sich daher für das bodenschonende und ökologisch verträgliche PERelining ohne Ringraum (Close-Fit-Lining) nach DVGW-Arbeitsblatt GW 320-2. Bei diesem Verformungsverfahren müssen nur punktuell Baugruben ausgehoben werden. Ebenso wie Ressourcen werden auch fruchtbare Böden (etwa die humose Oberbodenschicht) geschont und die umliegende Natur wird nicht unnötig belastet.
Aufwand und Kosten erheblich verringert
Nach dem Freilegen und Heraustrennen der jeweiligen Leitungsabschnitte in den Baugruben wurde die vorhandene Trinkwasserdruckrohrleitung auf etwaige Hindernisse, Ablagerungen, Verunreinigungen oder Schäden an der Rohrleitung untersucht. Nach der Höchstdruckreinigung nahm man abschließend eine Kalibrierung der Altrohrleitung vor, um das neue Rohr, den egeLiner®, über die Startgrube einzuziehen.
Die Erstellung der Einzieh- und Zielbaugruben sowie das Freilegen der vorhandenen Altrohrleitung wurden im Auftrag des TAV Börde durch die Firma SPIE Versorgungstechnik GmbH Gommern durchgeführt. Die Zugeinrichtung, meist eine Spillwinde, zieht den gefalteten egeLiner® von der Trommel über die Startbaugrube in die Altrohrleitung zur Zielbaugrube ein. Hierbei zeigt sich einer der großen Vorteile des Verformungsverfahrens im Vergleich zum klassischen Rohrstrangverfahren mit Ringraum. Denn da der Mindestbiegeradius vom Close-Fit-Liner wesentlich kleiner ist als der eines normalen Rohrstranglinings mit Ringraum, können die Abmessungen der Baugruben reduziert werden. In der Folge verringern sich auch der Grabungsaufwand und damit auch Kosten sowie sonstige Beeinträchtigungen erheblich, auch da kein Rohrstrang oberirdisch vorgestreckt und auf Haltungslänge vorgeschweißt werden muss. Die jeweiligen Haltungslängen werden im Werk projektbezogen produziert und auf Trommeln ausgeliefert.
Finale Arbeitsschritte
Auf die erfolgreiche Verlegung folgten als abschließende Arbeitsschritte noch eine Druckprüfung sowie eine Desinfizierung bzw. bakteriologische Untersuchung, bevor die sanierte Rohrleitung wieder in Betrieb genommen werden konnte.
Der Anschluss an die vorhandene Altrohrleitung erfolgte auf der Baustelle in Hötensleben mit handelsüblichem PE-Rohr OD160 SDR17 PN10 unter Zuhilfenahme von Relining Elektroschweißmuffen DN150/160 und zuvor eingebrachten Stützhülsen aus Edelstahl, da der egeLiner® einen etwas kleineren Außendurchmesser als das Standardrohr aufweist.
Insgesamt sanierte die Firma Esders Pipeline Service in Hötensleben rund 650 m maroder Trinkwasserleitung.
egeplast
egeLiner®
Der vorverformte egeLiner® wird – abgestimmt auf die geforderte zu sanierende Haltungslänge – auf Stahltrommeln aufgewickelt. Dadurch wird eine Querschnittsreduzierung von bis zu 40 Prozent erreicht, so dass große Baulängen auf die Baustelle geliefert werden können. |
Grundsätzlich ist das gefaltete egeLiner® Rohr bestrebt, die in der Rohrwandung eingefrorenen Spannungen wieder auszugleichen und in seine runde Ursprungsform zu transformieren – man spricht vom Reversionsprozess, der die Rückkehr zur ursprünglichen Form bewirkt („Memory-Effekt“). Diese Eigenschaft macht das Close-fit-Verfahren so effizient und stellt sicher, dass der egeLiner® nach erfolgreicher Verlegung eng an der Altrohrinnenwandung anliegt und uneingeschränkt in das bestehende Leitungsnetz eingebunden werden kann. |
Projektbeschreibung | Sanierung einer 650 m langen Hauptwasserleitung DN150 |
Herausforderungen | Eingeschränkte Befahrbarkeit des Trassenverlaufes, beengte oberirdische Platzverhältnisse, Bögen, starke Verkrustungen und Ablagerungen, hydraulische Kapazität |
Lösung | Grabenlose Sanierung mittels Close-Fit-Lining |
Verlegung | Verformungsverfahren |
Rohrsystem | egeLiner® DN150 SDR17 aus PE 100-RC |
Projektbeteiligte | Auftraggeber: TAV Trink- und Abwasserverband Börde Planung, Verlegung: Esders Pipeline Service |

Dr.-Ing. Thorsten Späth
E-Mail: Thorsten.Spaeth@egeplast.de
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Dipl. Ing. Nils Best
E-Mail: nils.best@pipeline.esders.de
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