A-Nord: Hauptschlagader der Energiewende
Die Stromtrasse A-Nord wird Windenergie von der Nordsee nach Nordrhein-Westfalen bringen und so ab 2027 zwei Gigawatt Übertragungskapazität bereitstellen. Die rund 300 km lange Leitung wird als Erdkabel verlegt. Geschützt werden die Energiekabel von egeplast Power Protect Schutzrohren.
Die Bauarbeiten für die Autobahn der Zukunft haben begonnen: Die Erdkabeltrasse A-Nord soll ab 2027 zwei Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen mit Strom aus den Windparks in der Nordsee versorgen. Mit dem Bau der Erdkabeltrasse wurde nach einem IPA-Auswahlverfahren (integrierte Projektabwicklung) ein Konsortium an Bauunternehmen beauftragt. Dieses Verfahren ermöglicht es, die beteiligten Unternehmen bereits frühzeitig in alle Entscheidungen mit einzubeziehen und eine enge effiziente Zusammenarbeit unter Wahrung fairer und transparenter Werte zu gewährleisten.
Die Trasse ist in sechs Bauabschnitte unterteilt, wovon jeweils drei Abschnitte in Niedersachsen und drei in Nordrhein- Westfalen liegen. Parallel zu der Trasse A-Nord wird von Leer bis nach Wietmarschen die Offshore-Anbindung DolWin4/Borwin4 auf einer Länge von ca. 100 km mitverlegt. Damit werden auf diesem Abschnitt dann insgesamt 10 Kabelschutzrohre für den Erdkabelbau und mehrere Begleitrohre verlegt, in HDD-Querungen bis zu 14 Kabelschutzrohre. Der Bau von zwei Abschnitten in Niedersachsen obliegt innerhalb der IPA-Organisation überwiegend dem Bauunternehmen Bohlen & Doyen Bau GmbH. Mit der Lieferung der Kabelschutzrohrsysteme wurde größtenteils die egeplast international GmbH beauftragt.
Philipp Oliv, Projektleiter Bohlen & Doyen Bau GmbH: „Wir freuen uns, mit egeplast einen erfahrenen Lieferanten im Bereich Kabelschutzrohre für den Erdkabelbau gewonnen zu haben. Wir konnten in der Vergangenheit bereits andere Projekte gemeinsam erfolgreich abwickeln und freuen uns auf die Fortführung der Zusammenarbeit“. Dr.-Ing. Marius Schröer, Leitung für Ausführung der Tiefbauarbeiten in Niedersachsen IPA A-Nord bei Amprion: „Amprion konnte in vergangenen Erdkabelprojekten ebenfalls bereits auf die Erfahrung und Flexibilität von egeplast als verlässlichen Lieferanten für Kabelschutzrohrsysteme zurückgreifen und freut sich auf die Zusammenarbeit auch in diesem anspruchsvollen Projekt.“
Das Auftragsvolumen beträgt mehr als 20 Millionen Euro, was das Projekt zum größten Einzelauftrag in der Geschichte von egeplast macht. Dr. Ansgar Strumann, Geschäftsführender Gesellschafter: „Wir bedanken uns bei allen beteiligten Unternehmen innerhalb der IPA A-Nord für das uns entgegengebrachte Vertrauen und die Möglichkeit, bei diesem für die Energiewende so wichtigen und zukunftsweisenden Projekt als Hauptlieferant mitwirken zu können!“ Zum Lieferumfang gehören egeplast Power Protect Schutzrohre von DA 250 bis DA 450 mm sowie Zubehör.
Nach erfolgtem Spatenstich am 23. Oktober 2023 unter Beteiligung von Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Umwelt, haben die ersten Erdbewegungen in der Nähe von Meppen-Versen im Zuge eines vorzeitigen Baubeginns nach §44c EnWG begonnen. Neben einem kurzen Abschnitt in der offenen Verlegung wurde die Bundesstraße B 402 bereits mehrfach im HDD-Verfahren unterquert. Bis kurz vor Weihnachten 2023 konnten die Arbeiten trotz widriger Wetterverhältnisse fortgeführt und nach einer kleinen Winterpause zum Jahreswechsel bereits am 15. Januar 2024 wieder aufgenommen werden. Ein weiterer Bauabschnitt wurde im Raum Lohne-Wietmarschen in offener sowie geschlossener Bauweise errichtet.
Ende Februar 2024 wurden die Schweißarbeiten zur Verlegung von 10 Rohrsträngen im Pflugverfahren aufgenommen. Dieses Verfahren konnte bereits mehrfach erfolgreich getestet werden und wird nun auf weiteren Versuchsabschnitten mit unterschiedlichen geologischen Verhältnissen eingesetzt. Nach der Erteilung der Planfeststellungsbescheide für die anderen Trassenabschnitte werden dann auch dort unverzüglich die Tiefbauarbeiten aufgenommen. In der zweiten Jahreshälfte dürften dann auf der gesamten Trasse mehr als 1.000 Beschäftigte im Einsatz sein.
Projektdaten:
Projektbeschreibung: | Errichtung einer Kabelleerrohranlage auf einer Länge von ca. 300 km (A-Nord) und einer Parallelleitung als Offshore-Anbindung (DolWin4/BorWin4; ca. 100 km) |
Herausforderungen: | Verlegung in unterschiedlichen geologischen Verhältnissen und Querung diverser Kreuzungspartner unter Berücksichtigung aller Gesetzgebungen und Richtlinien in der vorgegebenen Zeit |
Lösung: | egeplast Power Protect Schutzrohrsysteme für den Erdkabelbau im Hoch- und Höchstspannungsnetz |
Verlegung: | Offene Verlegung im Flüssigboden, geschlossene Querung als HDD, Pflugverfahren im Versuchsfeld |
Rohrsystem: | egeplast Power Protect Rohre d 250 mm SDR 17, d 280 mm SDR 11, d 315 mm SDR 11 & d 450 mm SDR 7,4; PE-HD Begleitrohre / d 50 x 4,6 mm SDR 11; diverse Form- und Verbindungsteile zum Erstellen von Steck- und Schweißverbindungen |
Projektbeteiligte: | Amprion GmbH; Amprion Offshore GmbH; IPA A-Nord (Fischer Teamplan Ingenieurbüro GmbH, Bohlen & Doyen Bau GmbH, Heidkamp Erd- und Straßenbau GmbH, Bogenstahl Bauunternehmen GmbH, Heidkamp & Hülscher GmbH & Co. KG, Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH, Klaus Stewering GmbH & Co. KG) |
Autor
Dr. Marius Schröer
Amprion GmbH
Email: Marius.Schrooer@amprion.net
Telefon: +49 174 2306 151
Autor
M. Eng. Philipp Oliv
Bohlen & Doyen GmbH
Email: p.oliv@bohlen-doyen.com
Telefon: +49 160 7453 758
Kontakt
Heiner Dokters
egeplast international GmbH
Email: Heiner.Dokters@egeplast.de
Telefon: +49 2575 9710 141