Stecken – schweißen – dicht: Schnelleres Verlegen durch Smart Connect
Mit dem Smart Connect System hat egeplast eine Verbindungstechnik entwickelt, die sowohl die Anforderungen der jeweiligen Verlegetechnik als auch die technischen Spezifikationen für den Erdkabelbau erfüllt. Denn um alle Anforderungen an Kabelschutzrohrsysteme für den Erdkabelbau im Höchstspannungsbereich bis 525 kV zu erfüllen, ist nicht nur die Wahl des richtigen Rohres und des damit verbundenen Rohstoffes von großer Bedeutung, sondern auch eine auf die jeweilige Verlegetechnik abgestimmte Rohrverbindung.
Bei den Erdkabelprojekten in den vergangen Jahren äußerten viele Kunden den Wunsch nach einem Verbindungssystem, das den Anforderungen jeder Verlegetechnik gerecht wird. Daraufhin hat egeplast Smart Connect entwickelt. Bislang kamen in diesem Segment in der offenen Verlegung auf gerader Strecke Steckmuffen-Systeme zum Einsatz. Im Bogenfeld wurden entweder Elektro-Schweißmuffen eingesetzt oder die Rohre wurden im Heizelement-Stumpfschweißverfahren miteinander verbunden.
Erfahrungen aus der Praxis:
1. Verlegung im Pflugverfahren
Beim Pflügen wirken hauptsächlich Biegebelastungen auf Rohr und Verbindungstechnik. Speziell für alternative Verlegemethoden wurde zur Erhöhung der Festigkeit eine mäanderförmige Anordnung des Schweißdrahtes für die Smart Connect Verbindung entwickelt. Diese Verbindungstechnik konnte in mehreren Pflugtests auf dem Versuchsgelände der Firma Frank Föckersperger in Aurachtal erfolgreich in der Praxis geprüft werden.
Frank Föckersperger, (Geschäftsführer) hierzu: „Wir konnten im Rahmen unseres Forschungsvorhabens einen Mehrfachpflug zum Einpflügen von Höchstspannungsleitungen entwickeln, dessen Pflugschächte die Rohrstränge in der Einzugphase sehr schonend behandeln und daher die Qualität der Rohrverbindungen erhalten. Smart Connect hat sich für die Verlegung im Pflugverfahren aufgrund der schnellen Herstellung der Rohrstränge ohne auftragende Muffe und ohne Innen- bzw. Außenwulst in der Praxis bewährt. Die Ergebnisse diverser Prüfungen an eingezogenen Smart Connect-Verbindungen bestätigen dies.“
2. Verlegung mit Trenchbox-Verfahren
Auf der Trasse Wahle-Mecklar in Westerlinde konnte die Smart Connect-Verbindung in der Rohrdimension d 250 mm SDR 17 in einem Bauabschnitt im Trenchbox-Verfahren erfolgreich verlegt werden. Dabei erstellt ein Bagger den Rohrgraben in der Breite der Box und zieht die Box etappenweise hinter sich her. Drei Kabelschutzrohr-Stränge werden seitlich am Bagger vorbeigeführt und über Umlenkrollen in die Box geführt. Auch bei diesem Verlegeverfahren treten hauptsächlich Biegebelastungen auf.
Herr Stefan Kürzinger, Polier Max Bögl, hierzu: „Bei der Verschweißung vorgefertigter Rohrstränge im Heizelement-Stumpfschweiss-Verfahren ist eine nachträgliche Entfernung der Innenwulst nicht möglich. Im Bereich einer Straßenquerung konnten mit dem Smart Connect System Schweiss-Verbindungen mit glatten Übergängen sowohl im Rohrinneren als auch an der Außenwand der Rohre hergestellt werden. Ein reibungsloser Einzug der Rohre in die Trenchbox ist damit ebenso gewährleistet wie der nachträgliche Einzug der Stromkabel ohne Hindernisse. Des Weiteren ist es jederzeit möglich, mittels gefertigter Meterstücke im Smart Connect System schadhafte Stellen in vorgefertigten Strängen problemlos zu beheben.“
3. Verlegung im Spülbohrverfahren
Auf der Trasse Ganderkesee kam die Smart Connect-Verbindung in der Rohrdimension d 280 SDR 17 im HDD-Verfahren zum Einsatz. Bei diesem Verfahren wirken hauptsächlich Zugbelastungen und einige Biegebelastungen auf die Rohrverbindung ein. Gemeinsam mit den Bauunternehmen Bohlen & Doyen, Matthäi und Beermann wurden auf einem 36 m Streckenabschnitt zwölf Rohre (insgesamt 432 m) erfolgreich im HDD-Verfahren als Strassenquerung eingesetzt. Zur Beurteilung der Schweißverbindung wurden am vorderen Ende zweier Stränge Smart Connect-Verbindungen angebracht, die nach dem Rohreinzug entfernt und einer umfangreichen QS-Prüfung unterzogen wurden. Smart Connect konnte auch bei dieser Verlegeart alle Anforderungen erfüllen.
Philipp Oliv, Projektleiter Landkabelbau und Bohrtechnik, hierzu: „Unter bestimmten Voraussetzungen können Rohrverbindungen per Smart Connect die Zeit für die Herstellung von Rohrsträngen für das HDD-Verfahren gegenüber dem Heizelement-Stumpfschweissverfahren deutlich verkürzen. Dies führt zu einer spürbaren Reduzierung der Bauzeit und birgt großes Potential.“
4. Offene Verlegung
Auf gerader Strecke ohne Richtungsänderungen kommen bei der offenen Verlegung vorzugsweise modifizierte Doppelmuffen mit großer Einstecktiefe zum Einsatz. Im Bereich von Bogenfeldern ist eine Verschweißung der Rohre erforderlich. Im BV Legden-Asbeck wurde Smart Connect in der Rohrdimension d 250 mm SDR 17 im Bereich einer Straßenquerung eingesetzt. Niklas Nelsen, Bauleitung Rohrbau ARGE Schutzrohranlage Legden Asbeck, sagt: „Beim Einsatz von Smart Connect kann die Verbindung der Rohre gegenüber einer Verschweißung mit Elektroschweißmuffen deutlich schneller durchgeführt werden, da die spanende Bearbeitung der Oberfläche nicht erforderlich ist. Dadurch kann die gesamte Bauzeit deutlich verkürzt werden.“
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