Tschechien: Pflügen mit GPS
Mittels gesteuerter Pflugverlegung hat die Firma IFK zahlreiche Trink- und Abwasserleitungen in Tschechien grabenlos installiert. Enge Platzverhältnisse und Vorgaben an das Gefälle erforderten eine hohe Genauigkeit bei der Verlegung sowie die Einhaltung der ÖNORM EN 12889. Dies konnte mit der gesteuerten Pflugverlegung von SLM® 3.0 Schutzmantelrohren erfüllt werden – in einer deutlich höheren Verlege-Geschwindigkeit als bei offener Verlegung.
Zukunftsweisendes Verlegeverfahren
Gleich bei einer ganzen Reihe von Spezialtiefbau-Projekten hat die Firma IFK GmbH SLM® 3.0 Schutzmantelrohre mit gesteuerter Pflugverlegung grabenlos installiert – alle in der Umgebung von Prag. Die Auftraggeber forderten die Einhaltung der ÖNORM EN 12889 „Grabenlose Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen“. Diese Norm beschreibt die elektronische Messung und genaue Dokumentation der Lage der verlegten Rohrleitung. Beim gesteuerten Pflugverfahren erfolgt die digitale Einspielung aller Planungsdaten in den Pflugrechner, so dass Lage und Tiefe der neuen Leitung überwacht und dokumentiert werden. Generalunternehmer waren Firma VCES a.s. für das Projekt „Jizery Teil A“, Firma POHL cz, a.s. für das Projekt „Jizery Teil C“ und Firma TB BUILDING s.r.o. für das Projekt „Choustník-Bohemian Chips“. Die kaufmännische und logistische Abwicklung erfolgte über Gerex Liberec, s.r.o., egeplast Vertriebspartner in Tschechien.
Deutlich höhere Verlegegeschwindigkeit
Die SLM® 3.0 Schutzmantelrohre wurden in den Dimensionen OD 110 mm, OD 180 mm und OD 225 mm geliefert – bis OD 180 mm als Ringbundware, in OD 225 mm als Stangenware. Vor der Pflugverlegung mussten die Rohre entlang der Trasse ausgelegt und mittels E-Muffen verschweißt werden. Die SLM® 3.0 Trinkwasserrohre für das BV „Choustnik – Bohemian Chips“, die als Stangenware geliefert worden sind, wurden im Heizelement Stumpfschweißverfahren miteinander verbunden. Nach diesem Arbeitsschritt wurden die Rohrenden in die Einführvorrichtung des Pfluggerätes eingebracht. Mittels Koordinaten, die aus den Planunterlagen ausgelesen und in den Pflugrechner eingespielt worden sind, konnten die Leitungen mit sehr hoher Genauigkeit sowohl lagemäßig als auch höhenmäßig installiert werden. So konnten die korrekte Lage sowie ein kontinuierliches Gefälle zwischen den geplanten Hochpunkten (Entlüfter) und Tiefpunkten (Auslässe) eingehalten werden. Zusätzlich wurden im Sekundentakt die aktuellen Koordinaten dokumentiert, so dass schließlich die tatsächliche Lage plantechnisch dargestellt werden konnte. Dies ist ein wichtiger Bestandteil des Baustellenaufmaßes und der Planübergabe. Durch die koordinatengesteuerte Pflugverlegung konnten in mehreren Trassenabschnitten des Projekts „Jizery Teil A“ auch zwei Rohrstränge in einem genau definierten Abstand nebeneinander verlegt werden. Einen guten Vergleich der Platzerfordernisse und der Geschwindigkeit der Verlegung lieferten die Abschnitte, die in konventioneller offener Bauweise realisiert werden mussten. Bei der offenen Verlegung wurden im Schnitt ca. 50 m am Tag geschafft: Der Rohrgraben wurde ausgehoben, die Leitung im Graben verlegt, vermessen und schließlich wieder verfüllt und die Oberfläche wiederhergestellt. Beim gesteuerten Pflugverfahren konnten im Schnitt ca. 1.000 m am Tag verlegt und vermessen werden. Die Arbeitsbreite bei der Pflugverlegung betrug maximal 4 m – im Gegensatz zu mindestens 10 m bei offener Verlegung.
Schutzmantelrohre bieten Sicherheit
Im Hinblick auf die Verarbeitung und die Verlege-Anforderungen war das SLM® 3.0 Schutzmantelrohr die richtige Wahl. Da es auch bei einem Rohrdurchmesser von OD 180 mm als Ringbundware geliefert wurde, konnte es in einem sehr kurzen Zeitraum ausgelegt und verschweißt werden. Außerdem wurde hierdurch die Anzahl der Verbindungsstellen minimiert. Die gesteuerte Verlegung der SLM® 3.0 Schutzmantelrohre wurde zur vollsten Zufriedenheit des Kunden fertiggestellt – unter Einhaltung der Zeit- und der Qualitätsvorgaben.
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