Kunststoff: Permeation von Chemikalien

Rohre aus Polyethylen zum Transport von benzolhaltigem Brauchwasser

PE 100-Rohre werden sowohl in der Trinkwasser- als auch der Gasversorgung (und auch für die Ableitung kommunaler Abwässer) genutzt. Für diese Anwendungen liegen insbesondere wegen der Unempfindlichkeit von Polyethylen gegen Korrosion sehr positive Betriebserfahrungen vor. Die Rohre sind in Europäischen Normen standardisiert und für die Gas- und Wasserversorgung in Deutschland über den DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) zertifiziert.

Auch für industrielle Anwendungen werden Rohre aus PE 100 verwendet. Ob der Werkstoff Polyethylen beständig gegen das zu transportierende Medium ist, ist tabelliert (z. B. im Beiblatt 1 zur DIN 8075). Dieser Norm ist zu entnehmen, dass PE-HD (als Oberbegriff, PE 100 ist ein PE-HD) nur bedingt widerstandsfähig gegen technisch reines (also nahezu 100%) Benzol ist. Das Benzol kann mit der Zeit in das Polyethylen eindringen und eine Quellung bewirken und diese wiederum eine Verschwächung der mechanischen Kennwerte. Man kann ein Rohr aus PE 100 also nur mit einem abgeminderten Innendruck betreiben. Der Abminderungsfaktor ist im Einzelfall für die vorliegende Konzentration zu ermitteln.

SLA® Barrier Pipe (Trinkwasserrohr mit Permeationsbarriere)

Neben der Beständigkeit des Werkstoffes ist auch die Permeationsdichtheit des Rohrwerkstoffes zu beachten. Es ist bereits seit den Anfängen der Verwendung von Polyethylenrohren bekannt, dass diese nicht dauerhaft diffusionsdicht gegen Benzol sind. Der Zeitpunkt, wann die ersten Moleküle durch die Rohrwand permeiert sind, und die Permeationsmengen hängen im Einzelfall von den Konzentrationen und der Betriebstemperatur ab.

egeplast hat vor diesem Hintergrund bereits in den 80er Jahren das SLA® Barrier Pipe entwickelt. Dieses Polyethylenrohr enthält eine Sperrschicht aus Aluminium, ist also ähnlich aufgebaut wie ein Tetra Pak. Dieses permeationsdichte PE-Rohr ist im Niederländischen KIWA-Regelwerk zugelassen für die Verlegung von Trinkwasserrohren in kontaminierten Böden mit einer Konzentration von bis zu 1780 mg/l Benzol in der Umgebung des Rohres.

3L Leak Control (Abwasserrohr mit Permeationsbarriere und Leckageüberwachung)